Nikolaiturm in Görlitz

Der Nikolaiturm, historischer Wehrturm von Görlitz, der majestätisch am Ende der schmalen, von Gassenhäusern gesäumten Nikolaistraße aufragt.
• Zentralelement: Der Nikolaiturm, einer der drei erhaltenen Tortürme der mittelalterlichen
Stadtbefestigung von Görlitz. Er präsentiert sich als runder, massiver Steinbau mit einer leicht
verwitterten Fassade, die seine lange Geschichte eindrucksvoll widerspiegelt. Gekrönt wird er von
einer geschwungenen barocken Haube mit Laterne und einer Wetterfahne, die nach dem großen
Stadtbrand von 1717 anstelle der ursprünglichen steilen gotischen Spitze errichtet wurde.
• Architektonische Umgebung: Der Turm wird von den schlichten, mehrgeschossigen
Bürgerhäusern der Görlitzer Altstadt eingerahmt, die einmal zum jüdischen Viertel von Görlitz
gehörte.
• Vordergrund: Besonders auffällig ist der historische Straßenbelag aus grobem, unebenem
Kopfsteinpflaster, der durch die extrem tiefe Kameraperspektive sehr stark betont wird. Das
Pflaster verleiht der Szene eine zusätzliche, sehr greifbare Textur und Tiefe, wobei sogar kleine
Pflanzen zwischen den Steinen hervorlugen.
• Alter und Funktion: Der Turm wurde mutmaßlich bereits vor 1250 als Teil des Nikolaitors, der
nördlichen Toranlage der Stadtbefestigung, errichtet. Er diente als Wachturm und war bis ins frühe
20. Jahrhundert die Wohnstätte des sogenannten Türmers oder Stadtläuters, der für die
Brandwache und das Läuten der Glocken verantwortlich war.
• Ensemble: Zusammen mit dem Dicken Turm (Frauenturm) und dem Reichenbacher Turm bildet
er das Trio der noch bestehenden großen Wehrtürme der Stadt.
• Lage: Er befindet sich am Rand des ältesten Siedlungskerns von Görlitz, in der Nähe der
namensgebenden Nikolaikirche, und markiert den Übergang zwischen der Altstadt und der
Nikolaivorstadt.
Die Komposition des Bildes – der monumentale Turm, umrahmt von der Gasse und der dramatisch
inszenierte Kopfsteinpflasterboden – fängt die mittelalterliche und barocke Pracht von Görlitz hervorragend
ein.